Die Mannschaft im 7er-Rugby

Neben der Standardvariante des Rugby mit je 15 Spielern wird 7er-Rugby immer populärer. Zumeist in der Sommerpause finden 7er-Turniere statt, die teils als sportlich anspruchsvolle Wettbewerbe, teils als Spaßturniere ausgerichtet werden.

 

Diese aufgrund der geringeren Spieleranzahl schnelle Variante des Rugby wird ab 2016 auch olympisch werden.

 

Fahrten zu 7er-Turnieren sind immer eine sehr lustige Angelegenheit, so dass die Rugby-Abteilung des HSV auch hier mit einer Mannschaft dabei sein möchte. Gerade für laufstarke Dreiviertel-Spieler bietet sich 7er-Rugby an, es bedeutet aber natürlich auch mehr Trainingsaufwand. Egal ob man dann beim Turnier als Spieler auf dem Feld oder als (möglichst verkleideter) Supporter an der Seitenlinie steht, am Ende haben alle ihren Spaß.

 

Auf den folgenden Seiten finden sich Berichte und Informationen zu den Aktivitäten im 7er-Rugby-Bereich.



34. Oktoberfest 7's am 29.09.2012

Im März 2012 verließ Johannes aka Giovanni il Bavarese die schönste Stadt der Welt, um in München sein Studium zu beenden. Tränenreich wurde er verabschiedet und man überlegte, ob zu seinem Andenken die Trikotnummer 11,54 zukünftig nicht mehr vergeben werden sollte. Man entschied sich später dagegen.


Johannes ließ es sich aber nicht nehmen, die ehemaligen Mannschaftskollegen nach München einzuladen, da es dort Ende September „so einen Jahrmarkt gibt, ganz ähnlich wie der Dom“. Dort gäbe es gutes Bier und gute Stimmung, das müsse man auf alle Fälle mal gesehen haben. Praktischerweise veranstalte der Münchner RFC während des Jahrmarktes ein Siebener-Turnier, an dem man doch tagsüber teilnehmen könne.
Da wurden aus Tränen des Schmerzes Tränen der Vorfreude! 


Sofort liefen die Reisevorbereitungen an: Eine Flut interessierter Spieler meldete sich, erst durch ein hartes Auswahlverfahren konnten die elf tapferen Recken bestimmt werden, die die Ehre haben sollten, in München die Raute zu tragen. Es waren (Aufzählung in alphabetischer Reihenfolge): Christopher, Florian, Hans-Christian, Jan, Jan, Jannes, Johannes, Jorrit, Martin, Norbert, Walter.


Natürlich war es auch wichtig, bestmöglich vorbereitet in das Turnier zu gehen. An zwei Sonntagen (!), die zusätzlich zum regulären Trainingsbetrieb stattfanden (!!), holten sich jeweils vier Spieler (!!!) ihren letzten Siebener-Schliff ab. 


Und schon war man auf der Autobahn. Fröhlich singend und schwatzend riss man Kilometer um Kilometer runter. Hans-Christians Geständnis, noch nie südlich der Elbe gewesen zu sein, sorgte für allgemeine Heiterkeit. Diese wurde aber jäh gestört, als sich in einer Baustelle plötzlich ein Stau bildete und befürchten musste, dass sich die Ankunft in München auf unabsehbare Zeit verzögern könnte. Die Ursache des Staus, ein harmloser Auffahrunfall, war aber schnell gefunden. Getreu dem Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“ krempelten sich die Rugby-Spieler die Ärmel hoch und schoben das blockierende Auto auf die Seite.

HSV 1 Blockierendes Auto 0


In München, genauer gesagt in Dachau, genauer gesagt in Bergkirchen, erwarteten Johannes und Martin die Autofahrer mit einem enormen Topf Spaghetti Bolognese. Ausgezehrt von der ansonsten ereignislosen Autofahrt wurde dieser Mitternachtssnack gerne angenommen und man ging wohlgenährt zu Bett. Ja, die Betten: Gingen in Hamburg noch Gerüchte um, man müsse auf steinhartem, eiskaltem Turnhallenboden nur mit einem dünnen Leinentuch bedeckt schlafen, empfand man den ausgebauten Dachboden des Aero-Clubs Dachau und die darin befindlichen Betten als schieren Luxus. 


Ausgeschlafen und topfit kletterte man daher am Samstag gegen 7.30 Uhr ins Auto zurück, um rechtzeitig beim Turnier einzutreffen. In gewohnt souveräner Weise absolvierte Martin das Captains-Meeting, in gewohnt souveräner Weise wärmte sich der Rest innerhalb von drei Minuten auf, da das erste Spiel überraschend früh stattfand. Uneingeschränktes Lob erhielt Jannes dafür, dass er während des Turniers seine Krümelmonster-Schlafanzughose als Trainingshose benutzte.

HSV 2 Schlechter Geschmack 0


Um es kurz zu machen: Im folgenden Turnier konnte der HSV trotz kräftiger Unterstützung durch Waterboy Jan kein Spiel gewinnen (Jorrid erzielt drei tolle Versuche. Die sich dadurch ergebende, gute Ausgangslage für die Wies'n-Challenge nutzte er in der Folge aber nicht). Dazu nur zwei Anmerkungen: Erstens war der Boden – wie immer – zu hart, die Bälle zu wenig oval, die Luft zu dicht, der Regen zu nass usw. usw. Zweitens zeigte sich, dass der HSV durchaus auf Augenhöhe mit besoffenen Engländern spielen kann, nicht jedoch mit Mannschaften, die eine Klasse zu gut sind (RFC Vilseck (Späterer Plate-Sieger), RFC München (2. Bundesliga), Team Mambos Angels (Späterer Cup-Sieger, z.T. mit niederländischen 7er-Nationalspielern)).


Endlich konnte mit dem Abendprogramm begonnen werden. Noch am Spielfeld kostete man von dem vielbesungenen bayerischen Bier und fand Gefallen an diesem etwas süßeren Gerstensaft. Dem widrigen Wetter trotzend zog man zum Hauptbahnhof und unternahm erste, zaghafte Gesangsversuche. Die Vorfreude auf den Jahrmarkt stieg und stieg, bis sie förmlich mit Händen zu greifen war. Doch dann: Welch Schicksalsschlag! Wer hätte vorhersehen können, dass an einem Samstag gegen 19 Uhr alle Zelte auf dem Jahrmarkt wegen Überfüllung geschlossen sein würden? Zornig würgte man schnell ein Wies'n-Hendl hinunter und ab ging's zur Münch'ner Freiheit in eine Bar. Hier war das Schicksal den entkräfteten Recken gewogener und ließ ihnen für 40 € Lebensfreude kübelweise zukommen.

HSV 3 Zombie 0


Mit neuem Elan wurde nun kräftig gesungen, fast hätte man sich an einen Kanon getraut. Unsicherheiten beim Liedtext wurden souverän mit umso lauterer Wiederholung des Refrains ausgeglichen. 


Um den Abend ausklingen zu lassen, begab man sich schließlich in eine Diskothek. Man tanzte, stärkte sich mit einem Mitternachtsburger oder sah interessiert einer Kleinkunstdarbietung zu, die die Diskothekenbetreiber aus Anlass des Jahrmarktes organisiert hatten. Florian war es zeitweilig zu heiß in der Diskothek, trotzdem (oder vielleicht deswegen?) konnte er als klarer Sieger aus der Wies'n-Challenge hervorgehen.
Am nächsten Morgen gab es erneut einen tränenreichen Abschied von Johannes, der den Abreisenden aber noch einen vorzüglichen McDonalds empfahl. Christopher sammelte sich noch einmal an der Einfahrt zu diesem Restaurant und speiste dann mit den übrigen leckere Pommes Frites. 


Zurück in Hamburg waren sich alle einig, dass man ein schönes Wochenende verbracht habe, das man im nächsten Jahr wiederholen sollte.

 

 

Christopher